Theater in der Kulturfabrik

HELFENBERG. Um einen großen, zeitlosen Stoff nimmt sich das Theater in der Kulturfabrik Helfenberg an: Ab 23. Juli kommt hier Don Quichote auf die Bühne – in einer Fassung von Henry Mason, der das Stück für fünf Darsteller adaptiert hat.

Henry Mason hat schon 2002 die Geschichte des berühmten spanischen Anti-Helden Don Quichote und seines Kampfes gegen die Windmühlen komprimiert und einzelne Stränge herausgezogen. 23 Jahre später hat er sein eigenes Jugendwerk adaptiert und aerodynamischer gemacht, wobei er seine jüngere Autorenstimme nicht zu sehr überschreiben wollte. „Mein Ansatz war es, der anarchischen, temporeichen Komödie zu mehr Klarheit zu verhelfen, ohne ihr den Schwung oder die Drastik der sadistischen Konflikte, die ich bei Cervantes vorgefunden hatte, zu rauben“, beschreibt der Autor.

Aktueller denn je

Er weist auf die Aktualität der Stückkonflikte hin: „Was ist echt und real, worauf können wir uns verlassen? Im anbrechenden Zeitalter der künstlichen Intelligenz, in der es immer schwieriger wird, Wahrheit und Lüge, Fakten und Fake News auseinanderzuhalten, hat das Thema kollidierender Realitäten an Brisanz gewonnen. Was also sieht Don Quichote, was andere nicht sehen?“ „Es ist ein wunderbar großer, aktueller Stoff“, bestätigt Regisseur Andreas Baumgartner und fügt an: „Es bräuchte im Moment viele Don Quichotes auf dieser Welt.“ Er lässt das Publikum einen heiteren Blick in vergangene Tage werfen, wobei sich der heutige Mensch mit seinen Wünschen und Sehnsüchten wiedererkennt.

Die Musik zum Stück kommt von Karl A. Lindner, der dabei in der Vergangenheit ansetzt und kompositorisch zwischen Komik, Drama, tiefer Leidenschaft und Aufrichtigkeit wechselt. Kostüme und Bühnenbild übernimmt Gabriela Neubauer, die es versteht, die alte Weberei in das Bühnenbild zu integrieren.

Tips Rohrbach von Martina Gahleitner, 16.06.2025